Apple hat neue System-Software veröffentlicht, die zahlreiche Verbesserungen bringt. Bild: EPA
Teil 1 einer Ratgeber-Serie zum neuen mobilen Betriebssystem von Apple.
Mit iOS 14 kann für iPhone-User vieles anders werden. Zwar wird niemand gezwungen, die Verbesserungen der Benutzeroberfläche (Home-Screen etc.) zu übernehmen. Doch es lohnt sich, die neuen Funktionen und Optimierungen im Detail anzuschauen. Und Android-User müssen jetzt ganz tapfer sein: Sehr vieles wird ihnen sehr bekannt vorkommen. Apple hat sich mächtig «inspirieren» lassen von der Konkurrenz, aber auch einiges in typischer Manier verbessert.
Wer auf dem iPhone viele Apps installiert hat, dürfte mehrere Home-Screen-Seiten haben sowie viele App-Ordner, vielleicht geordnet nach Kategorien oder was auch immer.
Neu braucht man nur noch einen (1!) Home-Screen. Eine Seite genügt. Und doch kann man viel einfacher und bequemer auf die vielen Anwendungen zugreifen. Möglich macht dies die sogenannte App-Mediathek, die mit iOS 14 kommt.
So funktionierts:
screenshot: watson
Die Apps sind bereits automatisch nach Kategorien angeordnet. Zuoberst findet man die beiden Kategorien «Vorschläge» sowie «Zuletzt hinzugefügt».
Auf dem Homescreen positioniert man am besten die Apps, die man häufig braucht und auf die man möglichst direkt zugreifen will. Alles andere kann in die Mediathek. Und am schnellsten startet man die in Ordnern oder in der Mediathek abgelegten Apps über die Suchfunktion: Auf dem Home-Screen nach unten wischen und die ersten zwei Buchstaben der gewünschten App eintippen, auswählen!
Noch lassen sich die Apps in der App-Mediathek nicht von Hand nachsortieren oder gar eigene Ordner anlegen, hier kann bzw. muss Apple unbedingt nachbessern.
Ich will an dieser Stelle nichts spoilern. Da sich hoffentlich sehr viele Smartphone-User im Homeoffice aufhalten oder sonst an einem ruhigen, möglichst dünn bevölkerten Ort sind, kann man/frau die iPhone-Sprachassistentin durchaus mal wieder ausprobieren. Es lohnt sich! 😉
Siri reagiert natürlich nur auf Zuruf, wenn die entsprechende Funktion in den Einstellungen aktiviert ist. bild: watson
Widgets sind Mini-Anwendungen, die man als interaktive Elemente auf dem Home-Screen platzieren kann.
So funktionierts:
screenshots: watson
Es ist zu hoffen bzw. zu erwarten, dass in Zukunft noch viel mehr Widgets für Dritt-Apps zur Verfügung stehen.
Zudem ist die Widget-Darstellung unter iOS 14 verbesserungswürdig. Man kann die Grösse der Widgets nur beim Anlegen festlegen und später nur durch Neuanlegen ändern.
Dieses geniale neue Feature, auf Englisch «Back Tap» genannt, gibt es leider nur für neuere iPhone-Modelle, die keinen Homebutton haben (also ab iPhone X).
quelle: t3n.de
Zweimal aufs iPhone-Gehäuse tippen, um einen Screenshot zu erstellen und über AirDrop zu teilen. bild: watson
Da sich auch Kurzbefehle einbinden lassen, bietet sich eine Fülle von Automatisierungs-Möglichkeiten.
Danke der neuen Bild-im-Bild-Funktion kann man in einem minimierten Fenster ein Video gucken und gleichzeitig auf dem iPhone etwas anderes erledigen. Das funktioniert mit einigen Video-Apps, aber noch nicht mit YouTube.
Die Infuse-Pro-App spielt ein Video ab.
Auf dem iPad gibts Bild-im-Bild seit iOS 9 (2015).
Wenn man ein Selfie mit der Standard-Kamera-App aufnimmt, zeigt das Bild normalerweise das Spiegelbild an. Unter iOS 14 kann man das iPhone zwingen, Selfies so aufzunehmen, wie man auch von andern gesehen wird. Die Option heisst «Frontkamera spiegeln» (> Einstellungen > Kamera).
Einige Einstellungs-Menüs sind ziemlich komplex und verschachtelt, so dass man von einer Ebene zur nächsten gelangt und irgendwann merkt man, dass man zurück will. Hier gibts einen kleinen Trick: Man tippt oben links auf die «Zurück»-Schaltfläche und hält diese gedrückt. In dem nun eingeblendeten Kontextmenü kann man zielgenau auswählen, bis zu welcher Menü-Ebene man zurückkehren will.
Bei iOS 14 kann man erstmals statt Safari einen anderen Standard-Browser festlegen. Man muss dazu in die entsprechenden App-Einstellungen gehen. Dort findet sich die entsprechende Option, unter «Standard-Browser-App». Voraussetzung ist, dass Browser-Alternativen wie beispielsweise die iPhone-Version von Google Chrome installiert sind.
Laut neusten Berichten löscht ein Neustart des iPhones die Standard-Apps für Browser und E-Mail, so dass erneut Apples Safari und das Mail-Programm eingestellt sind. Die Hintergründe sind laut The Verge nicht klar – wir wissen also nicht, ob es sich um einen Fehler oder Absicht handelt.
Mehr Tipps folgen im 2. Teil dieser Ratgeber-Serie rund um die neue iPhone-Software iOS 14. Demnächst bei watson.