Microsofts Variante einer intelligenten Brille ist deutlich grösser als wir es von Google Glass kennen. Bild: via wired
Die letzten sieben Jahre hat Microsoft im Geheimen an einer Hologramm-Brille gearbeitet. Im Vergleich zur HoloLens wirkt Google Glass wie ein Spielzeug.
Gehört die nahe Zukunft dem Hologramm? Schon bald werden Produkt-Designer, Architekten oder Autobauer ihre Möbel, Häuser und Autos mit Hilfe von Hologrammen erstellen. Dies glaubt zumindest Microsoft. Der Vorteil eines Hologramms: Eine andere Form, eine andere Farbe etc. lässt sich im Handumdrehen ausprobieren und das Endresultat wird als realistisch aussehendes 3D-Hologramm dargestellt. So lautet zumindest das Versprechen des Windows-Konzerns, wenn man sich dieses Video ansieht.
video: youtube/microsoft
Möglich machen soll all dies die Hologramm-Brille HoloLens. Sie besteht aus transparenten Gläsern, auf denen alle erdenklichen virtuellen Inhalte angezeigt werden. Für den Nutzer entsteht so die Illusion, sich auf einem fremden Planenten zu befinden oder – etwas weniger spektakulär – ein virtuelles Objekt wie etwa ein Möbelstück vor sich zu haben.
Wie viel die HoloLens kosten soll, ist noch nicht bekannt. bild: microsoft
Bedient wird die HoloLens per Sprach- und Bewegungssteuerung. Der HoloLens-Träger kann das Hologramm mit Gesten bearbeiten oder darum herumlaufen, um es von allen Seiten zu betrachten.
Wie und wo Microsofts HoloLens einst eingesetzt werden könnte, zeigen die folgenden Beispiele.
Die virtuellen Objekte scheinen nahtlos in die reale Umgebung eingebunden. Bild: microsoft
Die HoloLens von Microsoft unterstützt Gesten. Für die Bedienung zeigt der Anwender auf virtuelle Schaltflächen, die auf den transparenten Brillen-Displays eingeblendet werden.
Produkt-Designer können ein Objekt wie ein Motorrad als 3D-Hologramm anzeigen, um sich die am PC gemachten Veränderungen besser vorstellen zu können. Bild: microsoft
Die Entwicklung von 3D-Modellen könnte ein typischer Anwendungsbereich für HoloLens werden. Auch 3D-Drucker werden unterstützt, so dass die Hologramme als 3D-Objekt ausgedruckt werden können.
HoloLens: Der feuchte Traum eines jeden Produktedesigners. Bild: microsoft
Sieht das Motorrat in Rot oder Grün besser aus? An einem 3D-Hologramm sollen sich neue Formen, Farben etc. rasch ausprobieren lassen (siehe Gif).
Die Person «in Gold» ist eine zweite Person, die ebenfalls HoloLens trägt, sich aber zum Beispiel in einem anderen Land befindet. Bild: microsoft
Die NASA will HoloLens offenbar auch nutzen. Ziel sei es beispielsweise, damit in der Raumfahrt arbeiten zu können, ohne extra zu einem Planeten fliegen zu müssen. Wissenschaftler rund um den Globus könnten so gemeinsam Planetenoberflächen analysieren.
Der Papa hilft aus der Ferne seiner Tochter beim Anbringen des neuen Rohr-Siphons. Bild: microsoft
Die Person im unteren Bild sieht das gleiche, wie die Person mit der HoloLens-Brille im oberen Bild. Der Mann kann auf dem Tablet Instruktionen zeichnen, die der oberen Person als Hologramm angezeigt werden.
Seine Zeichnungen erscheinen direkt als Hologramm für die HoloLens-Trägerin. bild: microsoft
Der spielerische Aspekt kommt auch nicht zu kurz: Das Wohnzimmer wird zur «Minecraft»-Welt. Bild: microsoft
Hologramme wie die Klötzchen-Spielwelt aus «Minecraft» verschmelzen mit dem Wohnzimmer. Nun wird auch klar, warum Microsoft die Entwicklerfirma des populären Games gekauft hat.
Irgendwie scheint alles zu gut, um wahr zu sein. Wir werden das vermeintliche Wunderding auf jeden Fall noch testen – hoffentlich schon bald, Microsoft. bild: microsoft
Da HoloLens mit Gesten und Sprache bedient wird, ist eine perfekte Sprach- und Bewegungssteuerung zwingend. Die Sprachassistentin Cortana für Windows-Handys und die Bewegungssteuerung Kinect für die Xbox One waren offenbar erst der Anfang. Die Zukunft soll den 3D-Hologrammen gehören, wenn es nach den Plänen von Microsoft geht.
HoloLens in Aktion. gif: tumblr/microsoft
Software-Entwickler sollen bis Frühling die ersten Testgeräte erhalten. Microsoft will HoloLens gemeinsam mit Windows 10 veröffentlichen. Ein Termin bis Ende 2015 scheint somit realistisch zu sein. Ob HoloLens unser Leben verändern wird oder wie Google Glass auf dem Abstellgleis landet, wird sich frühestens 2016 zeigen.
Weitere Informationen gibt es auf der Website zu Microsofts HoloLens.
HoloLens bereits ausprobieren konnte eine Journalisten des Magazins «Wired».