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Vor zwei Tagen wurde der Anführer der Terrororganisation «Islamischer Staat», Abu Bakr al-Baghdadi, bei einer Militäroperation getötet. Al-Baghdadi sprengte sich selbst und drei seiner Kinder in die Luft. Erste Bilder zeigen nun das Ausmass der lang geplanten Operation. Eine Übersicht über die Ereignisse.
Abu Bakr al-Baghdadi, der langjährige Führer des «IS», ist am Sonntagmorgen gestorben. Erste Fotos und Infos der Aktion sickern langsam zu uns durch, sodass sich langsam ein Ablauf aufzeichnen lässt.
Die USA begannen laut Donald Trump vor etwa einem Monat, Informationen über den Aufenthaltsort von Baghdadi zu erhalten. Geheimdienste konnten vor zwei Wochen seinen genauen Standort – in der Nähe des Dorfes Barisha im Nordwesten Syriens – ermitteln, und Trump wurde Ende letzter Woche auf die Pläne des Militärs, Baghdadi zu stellen, aufmerksam gemacht.
Barisha ist nur 5 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt. Bild: karte: watson/lea, quelle: guardian
Um ca. 23:00 Uhr Ortszeit sind über 100 Spezialkräfte der US-Armee, verteilt auf 8 Helikopter des Typs CH-47 Chinook, aus dem Irak in Richtung Idlib gestartet. Der Flug dauerte genau eine Stunde und zehn Minuten. «Wir sind sehr, sehr tief und sehr, sehr schnell geflogen», sagte Trump am Sonntag zu Reportern.
Das Versteck von Baghdadi. Bild: EPA
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Der genaue Ort, von wo aus die Helikopter gestartet sind, wurde noch nicht bestätigt. Diversen Medienberichten zufolge soll es jedoch die Stadt Erbil sein. Die Flotte sei über die Türkei und russisch-kontrollierte Gebiete geflogen.
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Die Helikopter wurden gemäss Trump während des Transports beschossen. Die Schüsse wurden erwidert, die Bilder zeigen die Feuerkraft der US-Kampfhelikopter. Ganze Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht.
Ein von Helikoptern beschossener Bus. Bild: AP
Gemäss dem Guardian haben Bewohner von Barisha berichtet, dass die Helikopter 30 Minuten lang geschossen haben, bevor erste Bodentruppen aktiv wurden. Zwei Raketen sollen auf Häuser abgefeuert worden sein.
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Im Versteck von Baghdadi angekommen, haben die Spezialkräfte Löcher in die Seitenwände eines Hauses, in dem der «IS»-Anführer vermutet wurde, gesprengt. Dies taten sie, weil sie Sprengfallen an der Eingangstüre vermuteten. Beteiligt am Einsatz waren Militärhunde und ein Militärroboter.
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Baghdadi floh daraufhin in ein Netzwerk aus Tunneln und Bunkern im Untergrund. Er trug eine Sprengstoffweste und nahm drei seiner Kinder mit auf die Flucht.
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Verfolgt von einem Militärhund erreichte Baghdadi eine Sackgasse. Er zündete daraufhin seine Sprengstoffweste und brachte sich selbst sowie seine drei Kinder um.
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Der Tunnel, in dem sich Baghdadi befand, stürzte ob der Detonation in sich zusammen. Der Hund, dessen Name geheim ist, von den Medien aber «Conan» genannt wird, wurde dabei verletzt.
Um die Überreste von Baghdadi zu sichern, mussten sich die Einsatzkräfte durch den Schutt graben. Forensiker haben die Leichenteile noch vor Ort einem DNA-Test unterzogen und Baghdadi identifiziert.
Zurück bleibt Zerstörung... Bild: EPA
Die US-Truppen blieben noch für zwei Stunden in der Gegend. Gemäss Trump haben die Spezialkräfte hochsensibles Material über den «IS» gesammelt. Darunter zum Beispiel Zukunftspläne.
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Nach dem Rückzug der Truppen feuerten Kampfjets sechs Raketen auf das Haus und machten es dem Erdboden gleich. Die Überreste von Baghdadi wurden dem Meer übergeben.