Trumps geleaktes Telefongespräch in 12 Zitaten
Damit du nicht das ganze Transkript des einstündigen Telefonats durchlesen musst, haben wir das Gespräch für dich in 12 Zitaten zusammengefasst.
Trumps geleaktes Telefonat über die Resultate der Präsidentschaftswahl in Georgia:
Video: watson/een
In einem brisanten Telefongespräch mit dem Innenminister des Bundesstaates Georgia, Brad Raffensperger, bittet Trump verzweifelt um die fehlenden Stimmen, die er für den Sieg im Bundesstaat benötigen würde.
Am 2. Januar ruft er Raffensperger an und beginnt das Gespräch ziemlich selbstbewusst mit folgender Aussage:
Anschliessend versucht er während satten 13 Minuten, Brad Raffensperger von dem angeblichen Wahlbetrug zu überzeugen, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen.
Er will einfach nicht aufgeben: Donald Trump. Bild: sda
Während er an einigen Stellen mit scheinbar «eindeutigen» Beispielen den Wahlbetrug zu beweisen versucht, verheddert er sich an anderen Stellen in zusammenhangslosen Aussagen, welche seine Verzweiflung zum Ausdruck bringen:
Ich meine, Sie wissen, ich habe den Staat nicht verloren, Brad. Leute sagen, das sei die höchste Stimmenzahl aller Zeiten gewesen. Das war unmöglich. Viele der politischen Leute sagen, es sei unmöglich, dass sie mich geschlagen haben. Aber sie haben mich geschlagen. Sie haben mich geschlagen in ... Wie du weisst, jeden einzelnen Staat, wir haben jeden Staat gewonnen.
Immer und immer wieder betont er, wie er den Staat eindeutig gewonnen habe:
Ich meine, wir haben viel, viel mehr Stimmen, die notwendig wären, um den Staat zu gewinnen. Und wir haben den Staat gewonnen und wir haben ihn sehr deutlich und leicht gewonnen und wir erhalten, wir haben, vieles davon ist sehr geprüft, viel geprüfter als nötig.
Raffensperger bleibt unbeeindruckt. Als er schliesslich auf Trumps Redeschwall reagieren kann, sagt er klipp und klar:
Brad Raffensperger glaubt an die Richtigkeit des Wahlergebnisses. Bild: keystone
Einige der von Trump genannten Behauptungen seien vom GBI (Georgia Bureau of Investigation) und sogar vom FBI untersucht und widerlegt worden, versichert Raffensperger. Für Trump kein überzeugendes Argument:
«Es gibt nur zwei Antworten: Unehrlichkeit oder Inkompetenz. Es ist einfach unmöglich. Schauen Sie, es ist einfach unmöglich. Und auch die andere Sache, da sagte ich auch, es ist unmöglich. Ich meine, es ist unmöglich, dass diese Dinge, wissen Sie, Sie haben all diese verschiedenen Leute, die abstimmten, aber sie leben nicht mehr in Georgia.»
Unbeirrt führt er seine Behauptungen fort:
Ebenso unbeirrt hält Raffensperger gegen Trumps Behauptungen an:
Da verliert Trump langsam, aber sicher die Geduld und entgegnet:
Er beharrt auf seinem Argument der illegalen Stimmen und lässt dabei noch eine kleine Warnung an Raffensperger miteinfliessen:
«Und Sie werden feststellen, dass sie – was völlig illegal ist – es ist illegaler für Sie als für die Anderen, weil Sie wissen, was sie getan haben, und Sie melden es nicht. Das ist kriminell, das ist kriminelles Vergehen. Und das können Sie nicht zulassen. Das ist ein grosses Risiko für Sie und Ryan, Ihren Anwalt. Und das ist ein grosses Risiko.»
Raffensperger kümmert's nicht und so spricht Trump schliesslich sichtlich entnervt Klartext:
Schlussendlich scheint er aber einzusehen, dass er auf taube Ohren trifft. Aber egal, gewinnen wird er so oder so, ist Trump weiterhin überzeugt:
Das Telefonat endet mit der Vereinbarung, ein Treffen mit Trumps Anwälten zu organisieren, um nochmals einige der Behauptungen Trumps zu besprechen. Am Wahlresultat wird es wohl kaum noch etwas ändern. Dieses wird am Mittwoch (ab 19.00 Uhr MEZ) offiziell zertifiziert.
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