Für rund 250 Berufe kann in der Schweiz eine Lehre absolviert werden. Die beliebteste ist noch immer das KV. Am anderen Ende der Tabelle gibt es einige Lehrstellen, von denen du (vielleicht) noch nie gehört hast.
Die Welt hat sich verändert – und mit ihr die Lehrberufe. Früher gab es noch den Spinner, Pulvermacher, Bader oder Flösser. Sie alle sind längst verschwunden. Gewisse Lehren wurden in anderen integriert, manche umbenannt und viele Lehren gibt es schlicht nicht mehr (wie zum Beispiel auch den Etuimacher/in, der seit 2015 verschwunden ist).
Natürlich entstehen auch laufend neue Berufe und entsprechende Ausbildungen. 2018 war dies in der Schweiz der Medizinproduktetechnologe/in EFZ oder seit 2014 kann man Entwässerungstechnologe/in EFZ werden.
Was aber noch immer gilt: Auch 2019 können Berufe erlernt werden, welche einer breiten Öffentlichkeit nicht bekannt sein dürften oder von denen zumindest viele nicht gedacht hätten, dass es dafür eigene, drei- bis vierjährige Ausbildungen gibt.
Das sind die seltensten 18 Lehrberufe mit maximal sechs Lehrlingen:
Anzahl neue Lehrlinge: 6 (Männer: 5, Frauen: 1)
Wer gerne Western schaut weiss: Büchsen sind nicht nur Behälter für Chili con carne. Und darum haben Büchsenmacher nichts mit lang haltbarem Essen zu tun, sondern stellen Pistolen, Revolver und Gewehre her oder reparieren diese.
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Anzahl neue Lehrlinge: 5 (Männer: 0, Frauen: 5)
Graveure gestalten nicht nur Gravuren, sondern stellen auch entsprechende Werkzeuge her oder bedienen computergesteuerte Maschinen, welche sie bei der Arbeit unterstützen.
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Anzahl neue Lehrlinge: 5 (Männer: 3, Frauen: 2)
Wer stellt eigentlich all die Sessel und Sofas her? Genau: der Industriepolsterer. Dabei gehört von der Planung, bis zum Zuschneiden, Zusammenbauen und Beziehen der Polsterelemente mit Stoff oder Leder alles dazu.
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Anzahl neue Lehrlinge: 5 (Männer: 5, Frauen: 0)
Aus Steinplatten zaubern Steinwerker Produkte für drinnen und draussen. Das geht von Küchenabdeckungen über Cheminée-Verkleidungen bis zu Bodenbelägen.
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Anzahl neue Lehrlinge: 5 (Männer: 5, Frauen: 0)
Das industrielle Herstellen von Papier und Karton übernimmt der Papiertechnologe. Die Arbeit erfolgt in grossen Maschinenhallen von Papierfabriken und liefert unter anderem das Ausgangsmaterial für Zeitungen, Banknoten, oder Taschentücher.
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Anzahl neue Lehrlinge: 4 (Männer: 4, Frauen: 0)
Gussteile finden sich fast überall wieder. Egal ob in der Kaffeemaschine, in Rolltreppen oder im Computer: Der Gussformer hat die Formen dafür gefertigt. Das kann übrigens auch in der Fachrichtung «Verlorene Formen» sein, wo die Erzeugnisse nur einmal verwendet werden können.
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Anzahl neue Lehrlinge: 4 (Männer: 4, Frauen: 0)
Sehr ähnlich zum oben erwähnten Beruf Gussformer/in. Gusstechnologen stellen für verschiedenste Bereiche ihre Teile aus Stahl-, Eisen-, Schwer- und Leichtmetalllegierungen her.
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Anzahl neue Lehrlinge: 4 (Männer: 2, Frauen: 2)
Hergestellt werden keramische- und Hartmetallprodukte. Das können unter anderem Backsteine, Dachziegel, Waschbecken, Geschirr, Cheminées oder Wandfliesen sein.
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Anzahl neue Lehrlinge: 4 (Männer: 4, Frauen: 0)
Der Marmorist verarbeitet Weich- und Hartgestein. Dazu gehören auch Restaurationen oder Renovationen sowie Grabmale und weitere Gestaltungselemente aus Naturstein.
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Anzahl neue Lehrlinge: 4 (Männer: 3, Frauen: 1)
Der Schuhmacher braucht hier wohl keine weiteren Erklärungen.
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Anzahl neue Lehrlinge: 3 (Männer: 0, Frauen: 3)
Eismeister Klaus Zaugg bezeichnete den ehemaligen Lugano-Sportchef Roland Habisreutinger mit einem Augenzwinkern als «Vergolder». Dies aber nicht, weil er – wie die eigentliche Bedeutung – Objekte und Rahmen vergoldet oder entsprechende Bilderrahmen herstellt, sondern weil er hohe Saläre an durchschnittliche Eishockey-Spieler bezahlte.
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Anzahl neue Lehrlinge: 3 (Männer: 2, Frauen: 1)
Geigenbauer bauen nicht nur Geigen, sondern verschiedene Streichinstrumente (Kontrabass, etc), welche meist noch in Handarbeit entstehen. Allerdings macht die Vermietung und der Unterhalt der Instrumente mittlerweile in den meisten Ateliers den deutlich grösseren Teil aus. Und natürlich: Geigenbauer müssen das jeweilige Streichinstrument so gut beherrschen, dass sie klangliche Qualitäten beurteilen können.
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Anzahl neue Lehrlinge: 2 (Männer: 1, Frauen: 1)
Herstellen von Modellen, Formen, Prototypen oder Produktionswerkzeugen für Maschinen- Flugzeug-, Fahrzeug- und Giesserei-Industrie. Dabei wird erst das 3D-Bauteil am Computer bearbeitet und dann das Fräsprogramm erstellt. Ein Teil der Arbeit besteht auch immer noch aus manuellen Bearbeitungstechniken wie Sägen, Bohren, Feilen, etc.
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Anzahl neue Lehrlinge: 2 (Männer: 2, Frauen: 0)
Egal ob für Haushalt, Freizeit oder Industrie: Der Messerschmied fertigt, schärft und repariert Schneidewerkzeuge wie Messer, Scheren und Instrumente (zum Beispiel für Zahnärzte oder Chirurgen). Obwohl die Schleif- und Reparaturaufträge die Mehrheit bilden, stellen sie auch neue Geräte in Serienproduktion oder Einzelanfertigungen her.
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Anzahl neue Lehrlinge: 2 (Männer: 2, Frauen: 0)
Mit viel präziser Handarbeit und gestalterischen Fähigkeiten befassen sich Glasmaler mit Gestaltung, Ausführung und Reparatur von Glasmalereien und Kunstverglasungen.
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Anzahl neue Lehrlinge: 2 (Männer: 2, Frauen: 0)
Wege und Plätze in Altstädten gestalten, im Garten- und Strassenbau Pflästerarbeiten erledigen: Das lernst du hier. Dabei braucht's nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch einen Sinn für das Gestalterische.
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Anzahl neue Lehrlinge: 1 (Männer: 0, Frauen: 1)
Holzhandwerker drechseln oder schnitzen je nach Fachrichtung Massivholz zu Einzelstücken oder Serienprodukten. In der Fachrichtung Weissküferei werden dabei vor allem – auch reichlich verzierte – Produkte für die Milch- und Alpwirtschaft hergestellt. In der Fachrichtung Drechslerei dreht sich alles unter anderem um Tisch- und Stuhlbeine, Schüsseln, Spielsachen oder Kunstobjekte.
Anzahl neue Lehrlinge: 1 (Männer: 0, Frauen: 1)
Früher hiess der Beruf Glasbläser. Hergestellt werden vom Glasapparatebauer unter anderem Erlenmeyerkolben – dieser unförmige Behälter, den wir alle noch aus dem Chemieunterricht kennen. Die meisten Produkte entstehen in Handarbeit.
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