Laurent Duvernay-Tardif ist nicht nur Guard bei den Kansas City Chiefs, sondern auch Arzt in Kanada. Bild: AP
Laurent Duvernay-Tardif von Super-Bowl-Sieger Kansas City Chiefs ist der erste American Footballer, der die Möglichkeit in Anspruch nimmt, wegen des Coronavirus auf die nächste Saison zu verzichten.
Der Kanadier hat ein abgeschlossenes Medizinstudium und arbeitete in den vergangenen Wochen und Monaten in einer stationären Pflege-Einrichtung nahe seiner Heimatstadt Montreal.
Laurent Duvernay-Tardif
Die NFL hat mit der Spielergewerkschaft NFLPA ausgehandelt, dass Profis, die wegen Covid-19 ernsthafte Bedenken haben, unkompliziert von ihren Vertragspflichten zurücktreten können, aber trotzdem abgesichert sind. Laut US-Medien wird Duvernay-Tardif in der kommenden Saison 150'000 US-Dollar bekommen. 2,75 Millionen wären es, wenn er regulär spielen würde.
«Während der Offseason an vorderster Front zu sein, hat mir eine andere Perspektive auf die Pandemie eröffnet», erklärte der 29-Jährige auf Twitter. «Ich kann es mir nicht erlauben, möglicherweise den Virus weiterzutragen, indem ich den Sport betreibe, den ich liebe. Wenn ich ein Risiko eingehe, dann werde ich das tun, indem ich mich um Patienten kümmere.»
Wie Duvernay-Tardif sein Leben zwischen NFL und Medizinstudium balanciert hat. Video: YouTube/NFL Films
Duvernay-Tardif ist laut Liga-Angaben der einzige NFL-Spieler mit einem Doktorat. Viele Fans reagierten derweil äusserst positiv auf den Entscheid des Franko-Kanadiers.
«Als Apotheker und Chiefs-Fans respektiere ich deine Entscheidung. Ich glaube, viel zu viele Leute nehmen dieses Virus nicht ernst.»
«Bravo Laurent! Hier in Québec sind wir stolz auf dich und stehen hinter wird. Danke, dass du den Menschen hilfst und ein gutes Beispiel bist und nicht nur ans Geld denkst. »
«Ich respektiere dich extrem fest dafür. Danke, dass du zeigst, dass es in dieser Pandemie nicht nur um Einzelpersonen, sondern um uns alle geht.»
«Es ist schade, dass du dieses Jahr nicht dabei bist. Aber deine Fans und das Chiefs-Kingdom lieben dich. Und ich bin mir sicher, deine Patienten lieben dich auch.»
«Als Chiefs-Fan macht mich diese Meldung traurig. Als Mensch, der gesehen hat, was dieses Virus anrichten kann, applaudiere ich dir dafür.»
(abu/sda/apa)